Trainingstipps für die letzten Wochen vor dem 1. Mai

Trainingstipps von Andreas Wagner M.A., Mitbegründer des Frankfurter Trainingsinstitutes iQ athletik, Sportwissenschaftler und Autor des Buches Krafttraining im Radsport

Feldberg in Sicht!

Trainingstipps für die letzten Wochen vor dem Start bei der ŠKODA Velotour

Der Countdown läuft. Bis zum Rennstart beim Klassiker am 1. Mai verbleibt nicht mal mehr ein ganzer Monat. Jetzt gilt es die verfügbare Trainingszeit optimal zu nutzen. Und zu dieser Zeit gehört auch die richtige Erholung. Die Radsportexperten vom Frankfurter Trainingsinstitut iQ athletik haben ein paar wertvolle Tipps für euch, wie ihr die verbleibende Trainingszeit bis zum Startschuss in Eschborn sinnvoll gestaltet und Fehler vermeidet.

Die schlechte Nachricht zuerst

Wer jetzt noch ein versäumtes Grundlagentraining aus den letzten Wochen nachholen will, ist spät dran. Zu spät. Nicht nur dass die verfügbare Trainingszeit zu knapp ist, die physiologischen Systeme im Körper brauchen auch zu lange, um sich anzupassen. Mit einem „Softwareupdate“ ist es leider nicht getan, um den menschlichen Motor auf die Anforderungen eines Radrennens vorzubereiten. Wer sich aber den Radklassiker, mit den anspruchsvollen Anstiegen im Taunus zum Ziel gesetzt hat, wird sicherlich nicht unvorbereitet an den Start gehen und kann von den folgenden Tipps profitieren.

Draußen ist das neue drinnen

Noch vor wenigen Tagen lag Schnee auf dem Dach des Taunus. Aber nicht nur am Feldberg war in den letzten Monaten das Wetter wenig radsportfreundlich. Erfahrungsgemäß wurden daher viele Kilometer bei Zwift und Co in den eigenen vier Wänden oder der Garage abgespult. Jetzt heißt es aber runter von der Rolle. Obwohl es für das wichtige Grundlagentraining schon sehr spät ist, sollten trotzdem noch längere Einheiten im GA1-Bereich auf der Straße abgespult werden. Ein Rollentraining kann das Pedalieren auf dem Asphalt nicht ersetzen. Bei allem Ehrgeiz und Vorfreude auf das Rennen, sollten die Trainingsumfänge aber nicht ausufern. Wer die Chance hat, sollte die spätere Rennstrecke einmal abfahren.  Wer das Streckenprofil der anspruchsvollen Taunusschleife einmal auf zwei Rädern erlebt hat, weiß, was ihn am Renntag bevorsteht und kann sich besser darauf einstellen. Er wird dem Mammolshainer Berg und Feldberg auch mit dem nötigen Respekt begegnen. Wer mit zu viel Pace in die Anstiege des Taunus hineinfährt, läuft Gefahr, den „Motor“ zu überhitzen und dann sprichwörtlich zu explodieren.

Härter und kürzer - 3 Wochen vor dem Radklassiker

Zu diesem Zeitpunkt soll die Leistungsfähigkeit ausgeprägt werden. Das heißt: es wird mit höheren Intensitäten in die Pedale getreten bei gleichzeitig reduzierten Umfängen. Wer sich am 1. Mai dem Feldberg stellt, sollte im Training Berge im Wettkampftempo fahren. Wer nicht den schönen Taunus oder andere Berge vor der Tür hat, kann auch kürzer Anstiege zum Bergtraining nutzen. Hierbei empfiehlt es sich, die Anstiege wiederholt im Sinne eines Intervalltrainings zufahren. Ein Anstieg von 5 Minuten kann z.B. 3- bis 5-Mal wiederholt werden. Im Fokus stehen Trainingseinheiten im GA2-Bereich und Intervalle im Entwicklungsbereich mit Antritten, wie sie auch im Rennen gefordert sind. Die Trainingseinheiten sollten nicht länger als drei Stunden dauern. Nach einem intensiven Trainingstag sollte ein gemäßigter Trainingstag folgen, dann ein Ruhetag. Mit müden Beinen ein intensives Training zu absolvieren, bringt einen Radfahrer nicht weiter.

Wurde bislang ein ergänzendes Krafttraining betrieben, was für Radsportler sehr zu empfehlen ist, findet im Kraftraum nur noch die Methode des Intramuskulären Koordinationstrainings (IK-Training) Anwendung – abgestimmt auf das Radtraining! Wie auch auf dem Fahrrad gilt hierbei: härter und kürzer! Während die Trainingslasten erhöht werden, reduzieren sich die Wiederholungszahlen deutlich.

Gezielte Erholung einleiten – 2 Wochen vor dem Radklassiker

Nach der letzten Trainingswoche mit intensiven Trainingseinheiten beginnt das „Tapering“ – die Phase der aktiven Erholung. Die Trainingsumfänge werden weiter reduziert und es werden nur noch gezielte und kurze Belastungsspitzen in das Radraining eingebaut. In dieser Phase ist sprichwörtlich weniger mehr. Auch der Besuch des Kraftraumes bleibt außen vor – es findet kein Krafttraining mehr statt.

Die Ruhe vor dem Gipfelsturm – 1 Woche vor dem Radklassiker

In den letzten Tagen vor dem Wettkampf maximal zweimal ganz locker im Kompensationsbereich trainieren. Ansonsten ist hier die Devise: Füße hochlegen!
Wichtig ist es jetzt auch, den „Tank“ für den Wettkampf zu füllen. In den letzten drei Tagen vor dem Rennen gilt es die Kohlehydratspeicher zu füllen (Carboloading). Ungefähr 70% der Energie sollten dabei in Form von Kohlehydrate aufgenommen werden.

Am Tag vor dem Wettkampf empfiehlt es sich, eine kurze Vorbelastung zu fahren: ca. eine Stunde locker pedalieren, das Material und die Schaltung nochmal durchchecken und dabei zwei bis drei Belastungsspitzen im Entwicklungsbereich einzubauen.

Wir wünschen allen Starterinnen und Starten beim Radklassiker Eschborn-Frankfurt viel Erfolg!

Euer Team von iQ athletik
 

Unser Partner: iQ athletik

iQ athletik ist ein renommiertes Institut zur Trainingsoptimierung und betreut gesundheitsbewusste Menschen, Freizeitsportler und ambitionierte Athleten bis hin zum Weltmeister. Von den Gründern stammt auch das Standardwerk in der Trainingslehre „Krafttraining im Radsport“. Auf die Leistungen von iQ athletik vertrauen Athleten und Teams wie Bernd Hornetz, Patrick Lange, Team Strassacker, Sebamed Racing Team, Texpa-Simplon Racing Team, Sascha Starker, Natascha Schmitt, Horst Reichel, Marcel Lehrian, Go Bike Service Racing Team und viele andere.

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