Formstarke Klassikerspezialisten kämpfen um den Sieg:
30 April 2025 - 12:10
Gesucht wird der Sieger der 62. Auflage von Eschborn-Frankfurt. Der Radklassiker am 1. Mai gehört seit der Streckenänderung im Jahr 2023 wieder den Klassikerspezialisten. Auch, wenn Vorjahressieger Maxim Van Gils aufgrund von gesundheitlichen Problemen seine Teilnahme kurzfristig absagen musste, sind mit Thibau Nys, Michael Matthews oder Alex Aranburu viele formstarke Topfahrer für den anspruchsvollen Kurs über den Feldberg und den Mammolshainer Stich am Start.
Die kleine Sprinterfraktion um Pascal Ackermann wird sich aber nicht kampflos geschlagen geben und alles versuchen, das Ziel in Frankfurt nach 198,7 Kilometern gemeinsam mit den Experten für welliges Terrain zu erreichen. Größte deutsche Hoffnung ist derweil Maximilian Schachmann.
Alex Aranburu (Cofidis): „Ich habe das Rennen im letzten Jahr wirklich genossen. Es war mein erstes Mal in Frankfurt und ich habe wirklich gute Erinnerungen. Ich hoffe, dass ich den zweiten Platz aus dem Vorjahr wiederholen kann und auf einem ähnlichen Level fahre. Ich fühle mich zumindest ziemlich gut im Moment. Im Baskenland und in den Ardennen war die Form gut. Ich werde mein Bestes geben, auch hier in Deutschland mit um den Sieg zu fahren. Und ich bin mir sicher, dass ich das kann.“
Julian Alaphilippe (Tudor Pro Cycling): „Ich freue mich sehr, bei einem großen Rennen wie Eschborn-Frankfurt an den starten zu gehen. Es ist eine weitere Premiere für mich in dieser Saison und ich denke, die Strecke passt ziemlich gut zu mir. Ich fühle mich gut, das gesamte Team ist in Topform und wir sind bereit für ein tolles Rennen am Donnerstag.“
Paul Magnier (Soudal Quick-Step): „Das letzte Jahr hier in Frankfurt war schwierig für mich, weil ich direkt vor der wichtigen Klettersequenz einen Defekt hatte. Deswegen freue ich mich, zurückzukommen, um zu schauen, ob ich dieses Mal etwas mehr Glück habe. Ich bin auch hier, um herauszufinden, wo ich kurz vor meiner ersten Grand Tour, dem Giro d’Italia, stehe. Ich denke aber, dass ich gut vorbereitet bin und deswegen auch hier in Frankfurt vielleicht schon etwas zeigen kann. Wir sind mit einem starken Team hier und wollen um den Sieg mitfahren.“
Michael Matthews (Team Jayco AlUla): „Eschborn-Frankfurt ist immer ein hartes Rennen, aber ein Eintagesrennen, das ich mag. Ich war 2017 schon einmal Zweiter bei diesem Rennen und meine Form ist wirklich gut. Zusammen mit Mauro Schmid, der im Moment auch sehr gut in Form ist, hoffen wir auf einen Platz auf dem Podium, idealerweise mit einem Sieg. Es ist schön, nach dem Ardennen-Block wieder ein Eintagesrennen zu bestreiten, daher passt es gut in den Kalender und ich freue mich sehr auf das Rennen. Ich hoffe, das Wetter ist gut. Ich bin in meiner Karriere noch nicht so viele Rennen in Deutschland gefahren, daher freue ich mich immer auf eine Rückkehr.“
Maximilian Schachmann (Soudal Quick-Step): „Ich freue mich, wieder nach Frankfurt zu kommen, nachdem ich dort im letzten Jahr das erste Mal bei den Profis am Start war. Die Strecke ist über die Jahre schwerer geworden, nichtsdestotrotz sind die letzten 30 Kilometer flach. Der Tag ist trotzdem anspruchsvoll, daher ist es schwierig, eine Entscheidung in den Bergen herbeizuführen und den Feldsprint zu vermeiden. Ich hoffe, dass ich gut aus der Ardennenwoche gekommen bin, um dem Heimpublikum ein gutes Rennen zu liefern.“
Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech): „Nach meinem Sturz im Frühjahr bei Tirreno-Adriatico muss man die Erwartungen wohl ein bisschen zurückstellen. Es wird mein erster Wettkampf seit Mitte März, der erste, bei dem ich wieder Vertrauen in mein Knie habe. Ich habe die letzten drei Wochen zwar gut trainiert, aber das Rennen ist so schwer, dass man als Sprinter eigentlich in Topform sein muss. Und das bin ich noch nicht ganz. Aber man weiß ja nie: Ohne Druck passieren manchmal Wunder. Wir sind aber auch ansonsten mit einem guten Team da. Ich muss den Jungs nur zeigen, wo man vorne fahren muss, um Kraft zu sparen. Ich will aber auch schauen, wie weit ich komme. Wenn ich es bis zum Sprint schaffe, dann sprinte ich natürlich selbst.“
Nils Politt (UAE Team Emirates – XRG): „Meine Form ist leider nur mittelmäßig. Nach meinem Sturz in Roubaix hatte ich eine Woche lang richtig Probleme gehabt und konnte eine Weile nicht trainieren. Ich denke nicht, dass es bei mir für ganz vorne reicht, aber wir sind mit einem starken Team da und wollen etwas probieren. Ich werde also eher in die Helferrolle schlüpfen, freue mich aber trotzdem darüber, in Frankfurt am Start zu stehen. Bei mir ist das immer eine Muss-Veranstaltung im Rennkalender. Das Wetter soll ja auch mitspielen und da freue ich mich umso mehr, wenn ich mich dem deutschen Publikum präsentieren kann.“
Das WorldTour-Rennen Eschborn-Frankfurt startet 12:05 Uhr am Eschborner Rathausplatz. Nach einem ersten Abstecher nach Frankfurt und über die Ziellinie bereits nach zehn Kilometern geht es schnurstracks hinauf auf den Feldberg. Nach 41 Kilometern wird dort die erste Bergwertung abgenommen. Über Schmitten, Glashütten und Eppstein sowie Sulzbach führt die Strecke nach Mammolshain, wo innerhalb von 15 Kilometern zweimal der mehr als acht Prozent steile Stich überwunden werden muss. An die zweite Überquerung schließt sich dann direkt die zweite Feldberg-Überquerung an, die zwar kürzer, aber auch steiler ist. 111 Kilometer sind absolviert, wenn der höchste Punkt des Rennens auf 857 Metern zum zweiten Mal erreicht ist.
Von oben geht es mit dem kleinen Umweg über Schmitten auf der bereits bekannten Strecke ein drittes Mal über den Mammolshainer Stich, an dem wie am Feldberg jedes Mal eine Bergwertung abgenommen wird. Es ist die letzte nennenswerte Erhebung auf dem Parcours, der auf dem 35 Kilometer langen Weg zurück nach Frankfurt nochmal am Start in Eschborn vorbeikommt und vor der Alten Oper eine zusätzliche 6,6 Kilometer lange Schlussrunde inklusive einer weiteren Zielpassage dreht, bevor gegen 17 Uhr der Sieger des Radklassikers 2025 gekürt wird.